Die große Problematik
des heutigen Italien ist die Auseinandersetzung der Regierung mit der Gewerkschaft.
Diese Problematik betrifft bestimmt die Frage der Überwindung von Widersprüchen.
Arbeit zu haben oder ohne Arbeit zu sein ist das politische und soziale Problem
Italiens. Leider sind im Moment sowohl die Regierung als auch die Gewerkschaften
paralysiert. Ich sehe leider keine Perspektiven. Der nächste Morgen sollte
und müsste eine Lösung bringen, aber im Moment sehe ich nur einen
Widerspruch, weil die Linke oder der linke Teil der Gesellschaft nicht disponibel
ist für eine sogenannte Flexibilisierung, das heißt diese Problematik
ist die größte soziale Problematik heute.
Leider sind meiner Meinung nach die Linke und auch Christdemokraten unvorbereitet
- sie sind überrascht und ich vermute, die Regierung spielt ein Kräftespiel.
Die Berlusconi Regierung wird Sieger sein, wenn es eine große öffentliche
Auseinandersetzung gibt. Hinter dieser Problematik verbirgt sich latent ein
Generationenkonflikt. Die jungen Leute sind latent für die Politik der
Regierung, das heißt sie meinen, diese Innovation die Zerstörung
des alten Arbeitssystems ist günstig für jene, die seit Jahren ohne
Arbeit und ohne Erwerb sind.
Indirekt meinen viele Leute distinktiv, die Linke ist nur für die alten
Arbeiten, für die alten Leute, das ist ein Paradox: sie sind konservativ
geworden in schlimmeren Sinne des Wortes. Das könnte die größte
Krise in Italien sein, nicht wegen Berlusconi als Protagonist, es ist nur
eine interne Krise der Linken im weiteren Sinne.
Die meisten jungen Leute sind noch für die Linke, aber nach Wochen, Monaten
spüren jene, die gern mit der Linken sein wollen ein Identitätsproblem.
Sie fühlen sich in der Sache verlassen. Die jungen Leute sind distinktiv
progressiv orientiert, aber sie spüren die politische Unfähigkeit.
ARBEITSGEIST
Gian Enrico Rusconi
Politologe