Bestrafe Keinen ö Erziehe Viele
†berlegungen zu Geschmacklosigkeit, Wertbildern und Kunst als Wertewandler
Holger Kube Ventura
Neulich auf einer Autofahrt hšre ich seit lŠngerer Zeit wieder einmal das normale Radio. Da singt eine dieser derzeit typischen, deutschreimenden HipHop-Bands ihren Ragga-Muffin-Verschnitt - ziemlich einfallslos und affektiert. Es erinnert mich an eine andere MŠnner-Mikro-Combo, deren Refrain neulich im normalen Fernsehen ³Wir brauchen Bass! Bass!ã verkŸndete und die dabei als Augenfang ein halbes Dutzend nicht-unter-18-jŠhrigen MŠdchen auf der BŸhne hatten, die sich tanzend ihre Jeans runter- und wieder hochzogen. Wie immer, wenn ich Werbung sehe, Tagesnachrichten lese oder den Zeitvertreib meiner ZeitgenossInnen beobachte, beginne ich, mir Gedanken Ÿber den Zustand der hiesigen Breitenkultur zu machen. Und wie immer tendieren auch diesmal die Gedanken zu blšden †berspanntheiten: Hoffentlich wird es bald mal wieder nicht mehr genŸgen, ein paar Codes lesen und zitieren zu kšnnen, diese dann mit tribalistischen Surrogaten, Distinktionsmoden oder ÎSexâ zu garnieren und ansonsten blo§ schamlos und bereit zu sein, sich schon in ganz jungen Jahren zu verkaufen, um Erfolg zu haben. Schon šfters habe ich bei solchen oder Šhnlichen Gedanken laut und zynisch gewitzelt ³Das wŸrde ich alles verbieten!ã ö und wenn es ganz arg war, mich sogar insgeheim gefragt, wie die Menschen es nur schaffen, so leicht zu sein. Mein Autoradio jedenfalls empfŠngt gerade keinen anderen Sender, also lege ich eine gefundene Cassette ein, auf der ÎZ.Z. Top - Greatest Hitsâ draufsteht. Diese Musik nun scheint mir viel mit Herz und Hand zu tun zu haben und es dauert daher nicht lange, bis ich mich zwanzig Jahre Šlter fŸhle.
Wenn ich schlechte Kunst sehe, ŸberfŠllt mich eigentlich nie dieser Kulturpessimismus. Das hat wohl damit zu tun, dass Kunst eben doch nicht der kulturelle Seismograf ist, fŸr den man sie oft immer noch hŠlt. Wer will, mag KŸnstlerInnen trotzdem ruhig als gesellschaftliche StellvertreterInnen ansehen - er oder sie haben dabei wenigstens eine individuelle Entscheidung getroffen (mal vorausgesetzt, es war mehr als nur ein Reflex auf die tradierten bŸrgerlichen Kunstbegriffe der Moderne). Angesichts von massenkulturellen Produktionen jedoch verhŠlt es sich anders: Bei ihren AutorInnen, oder besser gesagt: AkteurInnen kommt man leider kaum drum herum, sie als StellvertreterInnen zu verstehen, weil ihre Produkte in den meisten der erfolgsgekršnten FŠlle, von der Planung bis zur Vermarktung nach gesellschaftlichen Mehrheiten organisiert sind: Was im normalen Radio lŠuft, hat ein gesellschaftliches backing. Davon ausgehend, dass alle Individuen ihre Entscheidungen treffen und wŠhlen, muss man angesichts von schlechter Musik im Radio daher annehmen, dass die jetzige Gesellschaft sich zumindest tendenziell fŸr genau diese manifestation culturelle und keine andere entschieden hat. Das kann mitunter schon frustrierend sein. GlŸcklicherweise aber entspricht dieses Denken nun erstens wiederum exakt dem alten bŸrgerlichen Autonomiebegriff und ist zweitens natŸrlich viel zu einfach.
Aus akademischer †berheblichkeit heraus mšchte ich sagen, dass es ebenfalls einfach wŠre, eine offensive gesellschaftliche Theorie zur Geschmacklosigkeit, zum schlechten Geschmack oder zur diesbezŸglich vereinheitlichten Entscheidung zu entwerfen. Wahrscheinlich ist es schwieriger, ein indirektes Bild dafŸr zu entwerfen. Ein Bild, das die Vielzahl der miteinander verbundenen Konflikte zwischen E- und U-Kultur, Schweinesystem und konkreten AkteurInnen, Privatem und Politischen, Geld und Interesse erfasst (vielleicht kšnnte ich hier sogar ÎBŸrgertum vs. Arbeiterklasse vs. Aristokratieâ noch irgendwie reinschmuggeln). Es gibt Leute, denen das gelingt - aber wie? Als Alternative zum sich bei dieser Frage aufdrŠngendem, heute aber berechtigterweise in Misskredit geratenenen Geniebegriff kšnnte man erneut Îdie Gesellschaftâ anbieten: Abgesehen von den spezifischen Produktionsproblemen gelangt man wahrscheinlich genau dann auf recht einfachem Wege zu adŠquaten Bildern, wenn man sich blo§ nicht an den gesellschaftlichen Konnotationen von ÎKunstâ und den Soll-Vorstellungen von ÎKŸnstlerInnenâ aufhŠlt. ZusŠtzlich wird dabei ein Publikum benštigt, dass ebendiese Vorstellungen entweder noch internalisiert hat, oder sich schon in der Zukunft befindet und daher mit der herkšmmlichen Bezeichnung von ÎKunstâ sowieso nichts mehr anfangen kann. WŠhrend der Autofahrt habe ich mir vorgestellt, entlang der Autobahn gro§e PlakatwŠnde zu sehen, auf denen einerseits Sprichwšrter wie ³Wer A sagt, muss auch B sagenã stehen, und andererseits Tageszeitungs-Schlagzeilen wie etwa ³Fettes Brot in der Eissporthalleã. Henrik Schrat hat jahrelang versucht, solche PlakatwŠnde entlang der A9 zwischen Berlin und MŸnchen aufzustellen - wiederum auf der Grundlage der von Karl Simrock 1846 erstellten Sprichwortsammlung kam es spŠter zu Folgeprojekten, bei denen der KŸnstler ebenfalls mit jener Suggestivkraft spielte, die sich aus dem Kontrast zwischen Poesie und bŸrgerlicher Benimm-Floskel (statt ÎBauernschlŠueâ) ergibt. Bei einigen von Henrik Schrats AussŠge-Arbeiten sehe ich einen Šhnlichen Kontrast: Ein Sprichwort wie ³Abends wird der Faule fleissigã kšnnte sich gut als Ideengeber fŸr die nŠchsten Sperrholzreliefs eignen, von denen ich mal annehme, dass sie - weil sie mit ÎHerz und Handâ hergestellt werden ö galerientauglich und die beste Einnahmequelle des KŸnstlers sind. Auch bei Henrik Schrats Projekt zum Mythos ÎBšrseâ bei dem er unter anderem die Ausschnitte von Interviews mit BšrsianerInnen, PhilosophInnen und FinanzjournalistInnen in einem spršden Comic-Buch zusammenmontiert hat, sehe ich eine Verbindung zu sprachlichen LeitsŠtzen oder Imperativen. Mir kommt dazu ein Diktum von Mao Tse Tung in den Sinn - ÎBestrafe Einen ö Erziehe Vieleâ ö sowie ein mit demselben Text bemaltes Pappschild, mit dem ein Hamburger KŸnstler sich einmal vor einem in St. Pauli geparkten Porsche ablichten lie§, der von ehemaligen ÎHafenâ-BewohnerInnen zerstšrt worden war. Der Wagen war richtiggehend zusammengeschlagen und das dabei verwendete Stahlrohr zuletzt durch die Frontscheibe in die Sitze gerammt worden. Deutlicher kann man kaum dagegen protestieren, dass die Îreichen Reeperbahn-TouristInnenâ ihre Autos nun im ehemals autonomen Hafenkiez abstellen. Es war allerdings ein alter, dreckiger Porsche (Modell 924), der eigentlich weder als Statussymbol taugte, noch den Geldwert eines schnšden VW Golfs mittleren Zustands Ÿberstieg, aber egal. Ist Maos Diktum eigentlich eine Schlagzeile oder ein Sinnspruch? Auch egal, denn Schrat bestraft und erzieht sowieso niemanden - es ist gar nicht nštig: Seine MitspielerInnen bzw. sein Publikum besorgen das schon selber. Zu dem Bšrsenprojekt gehšrte auch die Installation von 68 Paneelen an der Stirnwand der Frankfurter Bšrse (insgesamt 170 Quadratmeter), die der KŸnstler vollstŠndig mit Bonbonpapiere beklebt hatte. Zusammengetragen werden konnten diese durch eine allgemeine ÎAusschreibungâ und durch die tatkrŠftige Hilfe der Bankangestellten, die die AbfŠlle ihrer ArbeitsversŸ§ungen in ein bereitgestelltes SammelgefЧ ö nŠmlich den ÎWertewandlerâ ö geworfen hatten (man hŠlt schlie§lich Kunst fŸr unterstŸtzenswert, besonders dann, wenn man nicht ArbeiterIn, BŠuerIn oder arbeitslos ist, oder?). Wer nun anhand alter Demarkationslinien versucht, Ÿber die gesellschaftspolitischen Ambitionen des Autors solch einer Arbeit zu spekulieren, mag so etwas wie eine Selbstgei§elung erfahren.
Ich glaube, das Politische bei den Kunstarbeiten von Henrik Schrat liegt in der Thematisierung von quasi Îgeschmacklosenâ ZustŠnden, wobei es ihm aber weniger um einen kulturellen Status Quo zu gehen scheint, sondern zur Zeit eher um škonomische MachtverhŠltnisse, die Gewalt der Marktwirtschaft, aber auch um die Teilhabe all derer, die die zunehmende …konomisierung gesellschaftlichen Beisammenseins durch ihre Projektionen unterstŸtzen. Schrat attackiert diese MŠchte nicht, er kritisiert sie noch nicht einmal, sondern produziert ÎkŸnstlerische Parallelerscheinungenâ zu deren Manifestations- und Verhandlungsorten. Offen bleibt dabei, ob er sie illustriert, kommentiert oder..., ja oder... ob er sie auf seltsame Weise kŸnstlerisch verbiegt. Was soll das denn hei§en? Ich setze mal lieber anders an. Ohne den Textauftrag wŠre ich nicht auf diese Gedanken gekommen. Diese haben vielleicht auch gar nicht so viel mit der kŸnstlerischen Arbeit von Henrik Schrat zu tun, der mich um diesen Text bat, weil er von einem meiner ganz anders geschriebenen Texte ganz hingerissen war. In diesem anderen Text ging es auch um die Frage, ob man nicht - wenn man nach den politischen Einflussmšglichkeiten von Kunst sucht - die Position des bedingungslosen DafŸr-Seins einnehmen mŸsste, ob also Affirmation dabei eine Mšglichkeitsbedingung ist. Diese Dimension wird von Ausstellungsrezensionen und Kunstkatalogtexten normaler-weise umgangen. Stattdessen geben sie als ihren Fluchtpunkt meist Îdie …ffentlichkeitâ, Îdie Gesellschaftâ, Îden Zeitgeistâ oder sogar ö wie das frŸher (gerade zur klassischen Moderne) gŠngig war ö ein Îmenschliches Prinzipâ an. Genauer betrachtet aber sind auch sie nicht weniger kŸnstlerisch konstruiert als ihre Objekte. Die LeserInnen glauben dann den KŸnstlerInnen genauso viel oder wenig wie den AutorInnen, die Ÿber sie schreiben, und das ist auch gut so - mehr noch: darum geht es eigentlich.
Als Kunstwissenschaftler hŠtte ich das von Schrat mir vorgelegte Material mit anderen anschlussfŠhigen Kunst- oder Kulturproduktionen vergleichen, in bekannte Ausstellungstrends einordnen und dann irgendwie zu dem Schluss kommen kšnnen, dass dieser KŸnstler eben diese ganz eigene Kunst betreibt (das ist schlie§lich die Funktion von Texten, die fŸr Einzelkataloge in Auftrag gegeben werden). Ich hŠtte biographische oder oeuvrebezogene HintergrŸnde liefern kšnnen (die er selber mšglicherweise nicht liefern wollen wŸrde), ich hŠtte mit professioneller Rethorik die ÎkŸnstlerisch seltsame Weiseâ verpacken kšnnen, zumindest aber wŠre es mein Job gewesen, eine gewisse WerkkohŠrenz zu vermitteln. Wenn ich nun stattdessen nur sage, dass mich Henrik Schrats Kunstkataloge dazu gebracht haben, diesen Katalogtext eben so und nicht anders zu schreiben, dann ist es mir immer noch nicht gelungen (wie sollte das auch gehen), der Kunstexponierung und damit der Wertschaffung zu entgehen. Dies aber ö das Entgehen- und trotzdem Damit-Umgehen-Wollen ö ist eines der Hauptmotive, die ich Henrik Schrat aus kunstwissenschaftlicher Perspektive unterstelle. Das Problem bei solchen Unterstellungen ist, dass man als Kunstvermittler meint, irgendwann alle Darstellungsstrategien zu kennen und doch immer noch glaubt, ein ÎAu§erhalbâ annehmen zu kšnnen - oder zu mŸssen. Bei mir wird dieser Glauben manchmal durch Strategien ausgelšst, die ich der zeitgenšssischen Kunstproduktion zurechne. Na toll.
Holger Kube Ventura
On a recent car journey I was listening to the normal radio for the first time in a while. I heard one of those German-rap Hip Hop bands typical of our times, with its pale imitation of Ragamuffin ö rather dull and affected. It reminds me of another male micro combo I heard recently on the normal TV, whose refrain was ãWe want bass! bass!ä. To catch the viewerâs eye, there were half a dozen Îall-models-over-the-age-of-eighteenâ girls, dancing on a stage and constantly pulling their jeans down and then back up again. As always when I watch adverts, read the daily news or observe the way my contemporaries choose to pass the time, I begin to reflect on the condition of popular culture here. And as usual, these thoughts tend towards the simple-mindedly exaggerated: hopefully it wonât be long before itâs no longer sufficient to read a couple of codes and be able to quote them, garnish them with tribalistic surrogates, distinguishing fashions and Îsexâ and otherwise just be brash and prepared to sell yourself at a young age in order to be successful. Many a time, when lost in such thoughts or similar ones, Iâve joked aloud and cynically, ãI wouldnât allow all that!ä ö and when it was really bad, I even secretly asked myself how people manage to be so shallow. Anyway, my car radio isnât receiving any other channels at the moment, so I put on a cassette that I find, labelled ÎZ.Z. Top ö Greatest Hitsâ. Now, this music seems to me to have a lot to do with the heart and the hands, and itâs not long before I feel twenty years older.
But when I see bad art, Iâm never overcome by this cultural pessimism. I suppose this has to do with the fact that art is not actually the cultural seismograph itâs often held up to be. Those who wish to, can still regard artists as representatives of society ö at least they have made an individual decision to do so (just supposing it was more than just a reflex to the bourgeois concepts of art handed down to the Modern Age). But the products of mass culture are a different matter. We have no choice but to see their authors, or rather protagonists, as representatives, because in most cases when they are successful, these products are organised along the lines of social majorities, from the planning stage to marketing. The things normally heard on the radio have social backing. If we assume that individuals make their own decisions and choices, then the low quality of the music played on the radio must lead us to assume that todayâs society has tended at least to decide in favour of precisely this manifestation culturelle and no other. This can be frustrating on occasion. But fortunately this way of thinking again corroborates the old bourgeois concept of autonomy, and, of course, it is much too simple.
Academic arrogance leads me to state that it would also be simple to set up an aggressive social theory of lack of taste, of bad taste or of the standardised decision that goes along with it. It is probably more difficult to create an indirect image of this. It would have to be an image that captures the multiplicity of interconnected conflicts between serious and popular culture, between the hated system and actual protagonists, between the private and the political, between money and interests (maybe I could somehow even smuggle in Îbourgeoisie vs. proletariat vs. aristocracyâ). There are people who manage this ö but how? As an alternative to the concept of genius which necessarily obtrudes in this question, but which has justifiably become discredited nowadays, we could once again proffer Îthe societyâ. Notwithstanding the specific problems of production, this is precisely the point at which we probably arrive easily at appropriate images, provided that we do not get bogged down in the social connotations of Îartâ and the prescriptive ideas about Îartistsâ. In addition, what is also necessary for this, is an audience which has either internalised these ideas, or which is already in the future and therefore does not know what to make of traditional labels of Îartâ. During my car journey I imagined I could see large hoardings along the autobahn, showing both proverbs such as Îin for a penny, in for a poundâ and tabloid headlines like ÎFettes Brot at the Ice Rinkâ. For many years Henrik Schrat has tried to set up such hoardings along the A9 from Berlin to Munich ö later, follow-on projects came about, also based on Karl Simmrockâs 1846 collection of proverbs. In these projects the artist once again played with the suggestive power that arises from the contrast between poetry and the platitudes of bourgeois etiquette (rather than cunning). I recognise a similar contrast inherent in some of Henrik Schratâs cut-out pieces. A proverb like Îa stitch in time saves nineâ could well be the inspiration for his next plywood reliefs, which I assume are suitable for galleries and the artistâs best source of income because they are produced with Îheart and handâ. I also recognise a propensity for linguistic guidelines or imperatives in Henrik Schratâs project on the myth of Îthe stock exchangeâ which included excerpts from interviews with stockbrokers, philosophers and finance journalists, assembled in a dry comic book. This reminds me of a dictum from Mao Tse Tung ö Îpunish one, educate manyâ, and a cardboard sign inscribed with the same words, seen on a photograph in the hands of a Hamburg artist standing in front of a Porsche in St. Pauli, which had been destroyed by former squatters. The car had been completely smashed to pieces and the steel pipe used to do this had been rammed through the windscreen and into the front seat. There could scarcely be a clearer protest against the Îrich red light district touristsâ parking their cars in the former squatters area around Hafenstrasse. However, the car was a scruffy, old Porsche (924 model) which was useless as a status symbol and worth less than a simple VW Golf in a mediocre condition. But it doesnât matter. Is Maoâs dictum a headline or an aphorism? That also doesnât matter, since Schrat neither punishes nor educates anyone anyway. There is no need. His team-mates and/or audience do this for themselves. Part of the Stock Exchange project was the installation of 68 panels on the front wall of the Frankfurt Stock Exchange (170 mÓ in total), which the artist had completely covered with stuck-on sweetie wrappers. These wrappers were gathered by general Îinvitationâ and with the active help of the bank employees who had put the detritus of their work-time sweetie snacks into a specially provided collection container ö the Îvalue changerâ ö (after all, one must support art, especially if one is not a worker, a peasant or unemployed, surely?) Anyone who attempts to speculate about the socio-political ambitions of the author of such a piece with the help of old demarcation lines may experience something like self-flagellation.
I believe the political content of Henrik Schratâs art lies in the addressing of quasi Îtastelessâ conditions, although at the moment he appears to be less concerned with a cultural status quo than with economic power relations, the power of the market economy and also the participation of all those who support the increasing emphasis on the economy in our social co-existence by means of their projections. Schrat does not attack these powers, he does not even criticise them, but rather produces Îparallel artistic phenomenaâ to the places where they manifest themselves and are negotiated. It remains open whether he illustrates them, comments upon them, or ...., yes or ...., whether he twists them strangely in an artistic way. What is that supposed to mean? I had better take a different approach. If I hadnât been asked to write this article, these thoughts would never have occurred to me. Perhaps they have little to do with the artistic output of Henrik Schrat, who asked me to write this text because he was impressed by a quite different text of mine. This other text was concerned with the question of whether one must adopt the position of unconditional support ö when seeking the opportunities for political influence provided by art - i.e. whether affirmation is a prerequisite for feasibility. This dimension is usually avoided in reviews of exhibitions and texts in art catalogues. Instead they usually find escape in Îthe publicâ, Îsocietyâ, Îzeitgeistâ or ö as used to be popular (in particular during the classical Modern Age) ö a Îhuman principleâ. On closer inspection these turn out to be no less artistically constructed than their subjects. The readers believe the artists just as much or as little as they believe the authors who write about them, and that is a good thing ö more than a good thing, itâs actually the crux of the matter.
As an art theoretician I could have compared the material provided to me by Schrat with other analogous artistic or cultural products, classified it according to familiar exhibition trends and somehow to reach the conclusion that this artist produces this individual kind of art (after all that is the function of texts commissioned for individual catalogues). I could have provided background information on his biography or oeuvre (which he possibly may not have wanted to provide), I could have packaged the Îstrange artistic mannerâ in professional rhetoric, but at least my task could have been to communicate a certain coherence in his work. If, instead, I simply say that Henrik Schratâs art catalogues caused me to write this catalogue text as it is and not otherwise, then I have still failed to avoid the exposure of art and consequently the creation of value (and how could I have anyway). But this desire to avoid and at the same time confront is one of the main motifs which I as an art theoretician impute to Henrik Schrat. The problem with such imputations is that as art mediators we think at some point we have seen all possible representation strategies and nevertheless we believe we can ö or we must ö adopt an external viewpoint. In my case, this belief is sometimes prompted by strategies which I assign to contemporary art production. Yeah, great.